199: ,,Ich glaube an Gott“: diese erste Aussage des Glaubensbekenntnisses ist auch die grundlegendste. Das ganze Bekenntnis spricht von Gott, und wenn es auch vom Menschen und von der Welt spricht, geschieht dies im Blick auf Gott. Die Artikel des Credo hängen alle vom ersten ab, so wie die weiteren Gebote des Dekalogs das erste Gebot entfalten. [...]
200: Mit diesen Worten beginnt das Credo von Nizäa-Konstantinopel. Das Bekenntnis der Einzigkeit Gottes, das in der göttlichen Offenbarung des Alten Bundes wurzelt, lässt sich vom Bekenntnis des Daseins Gottes nicht trennen und ist ebenso grundlegend. Gott ist der Eine; es gibt nur einen Gott. ,,Der christliche Glaube hält fest und bekennt ... dass Gott nach Natur, Substanz und Wesen Einer ist“ [...]
201: Israel, dem von ihm erwählten Volk, hat sich Gott als der Eine geoffenbart: ,,Höre, Israel! Der Herr, unser Gott, der Herr ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft“ (Dtn 6,4-5).
Durch die Propheten ruft Gott Israel und alle Völker auf, sich ihm, dem einzigen Gott, zuzuwenden: ,,Wendet euch mir zu, und lasst euch erretten, ihr Menschen aus den fernsten Ländern der Erde; denn ich bin Gott, und sonst niemand ... Vor mir wird jedes Knie sich beugen, und jede Zunge wird bei mir schwören: Nur beim Herrn ... gibt es Rettung und Schutz“ (Jes 45,22-24) [Vgl. Phil 2,10-11].
202: Jesus selbst bekräftigt, dass Gott ,,der einzige Herr“ ist und dass man ihn mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit allen Gedanken und aller Kraft lieben soll [Vgl. Mk 12,29-30]. Gleichzeitig gibt er zu erkennen, dass er selbst ,,der Herr“ ist [Vgl. Mk 12,35-37].
Zwar ist das Bekenntnis ,,Jesus ist der Herr“ das Besondere des christlichen Glaubens. Es widerspricht jedoch dem Glauben an den einen Gott nicht. Auch der Glaube an den Heiligen Geist, ,,der Herr ist und lebendig macht“, bringt in den einzigen Gott keine Spaltung:
,,Wir glauben fest und bekennen aufrichtig, dass nur Einer der wahre, ewige, unermessliche und unveränderliche, unbegreifliche, allmächtige und unaussprechliche Gott ist, der Vater, Sohn und Heilige Geist: zwar drei Personen, aber eine Wesenheit, Substanz oder gänzlich einfache Natur“
(4. K. im Lateran: DS 800).
________________
(Auszug aus dem Katechismus der katholischen Kirche. Erster Teil, Zweiter Abschnitt, Erstes Kapitel, Artikel 1, Absatz 1.)
Katechismus der katholischen Kirche