Die Marienverehrung wurde 1522 von dem Entdecker Gil Gonzalez de Avila in Nicaragua eingeführt, der die Jungfrau Maria liebte und lieben lehrte. Die Eingeborenen erlebten ihre Fürbittmacht, als Maria sie zum Beispiel von ihren Krankheiten heilte. Die Missionare des 16. Jahrhunderts verbreiteten den Rosenkranz und die Liebe zur Unbefleckten Empfängnis in der Bevölkerung. Es geschah damals häufig, dass zwei Personen einander wie folgt begrüßten, wenn sie sich trafen: Sei gegrüßt, o reine Jungfrau, worauf der andere antwortete: ohne Sünde empfangen.
In den 1980er Jahren zog der sandinistische Kampf die katholische Kirche in Mitleidenschaft, und der erste Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1983 stieß auf starken Widerstand. Aber das Land hat sich inzwischen in Richtung Frieden bewegt. Als der Papst 1996 nach Managua, der Hauptstadt Nicaraguas, zurückkehrte, wurde er als großer Freund der Nation begrüßt.
Die Unbefleckte Empfängnis, deren Verehrung in El Viejo in Chinandega (einer Stadt im Westen des Landes) begonnen hat, ist seit vielen Jahrhunderten die Schutzpatronin von Nicaragua. Erst vor kurzem, am 28. April, 2018 hat die katholische Kirche von Nicaragua die ganze Nation der Muttergottes Maria geweiht!
Dieser Tag ist umso mehr ein Tag der Freude für das Land, als dieses frohe Ereignis in einem entscheidenden Moment für den Frieden in Nicaragua stattfindet.