Der berühmteste und älteste marianische Wallfahrtsort im Süden Deutschlands liegt im bayerischen Altötting. Er stammt aus der endenden Karolingerzeit (10. Jhdt.).
Der bayerische Wallfahrtsort Altötting liegt nahe der österreichischen Grenze.
Er stammt aus der Karolingerzeit, der Zeit des Hl. Bischofs Rupert, aber das heutige Gnadenbild, von der Zeit und vom Rauch der Kerzen geschwärzt, stammt aus dem 14. Jhdt.
Feste
Sie wird am Aschermittag und am Karsamstag geehrt.
Bräuche und Gebete
Während des Wallfahrtsjahres (von Mai bis Oktober) endet die samstägliche Lichterprozession vor der Gnadenkapelle mit der Anrufung:
"O Maria hilf, o Maria hilf
o Maria hilf doch mir
ein armer Sünder kommt zu Dir.
Im Leben und im Sterben,
lass uns nicht verderben,
lass uns in keiner Todsünd sterben,
steh uns bei im letzten Streit,
o Mutter der Barmherzigkeit."
Noch bewegender ist der absolut einmalige Brauch, ein Holzkreuz zu schultern und die Kapelle drei Mal zu umrunden, mit flehentlichem Fürbitt-Gebet zur Schmerzensmutter um Vergebung der Sünden zu erlangen.
Die Herzen der großen Persönlichkeiten
Verschiedene große Persönlichkeiten haben verfügt, dass man ihr Herz unter den Bodenplatten der Heiligen Kapelle bestatte: Die Herzen von Fürsten und regierenden Königen aus der Wittelsbacher Familie (aus der auch die berühmte Kaiserin "Sissi" stammte), sowie die sterblichen Überreste des frommen Kommandanten Tilly.
Berühmte Wallfahrten
Im Jahr 1650 unternahm die Bevölkerung eine Fußwallfahrt von 500 km, um Maria für die Bewahrung ihres katholischen Glaubens während der Religionskriege zu danken.
Während der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft wurde der Wallfahrtsort bedroht und die Pilger verfolgt; dennoch verdoppelte sich die Zahl der Gläubigen, die zu Unserer Lieben Frau nach Altötting kamen.
Im Jahr 1934 wurde Bruder Konrad von Parzham (gestorben 1894) heiliggesprochen. Sein Leben lang hatte er als Pförtner des Kapuzinerklosters von Altötting gedient und eine strahlende Marienfrömmigkeit gezeigt. In jenem Jahr kam mehr als eine halbe Million Pilger nach Altötting!
Man erzählt sich, dass sich während des 2- Weltkriegs SS-Schergen vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen im Altöttinger Konvent verschanzten, nachdem sie den Dechanten erschossen hatten. Die Amerikaner warnten, sie würden Bomben werfen, wenn man kein elektrisches Licht anmache. Die SS weigerte sich, aber einem mutigen Pilger gelang es, Licht zu machen. Er bezahlte seine heldenhafte Tat mit dem Leben und bewahrte den Wallfahrtsort vor der Zerstörung.
Am 18. November 1980 besuchte Papst Johannes Paul II. den Wallfahrtsort.
Am 11. September 2006 kam auch Papst Benedikt XVI. zu Besuch.
Er feierte die Heilige Messe und hielt eine vom Licht Mariens geprägte Homilie.
Er feierte darüber hinaus die Vesper.
Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau von Altötting
Kapellplatz 4a
D-84503 Altötting - Deutschland
Tel : + 49/ 86 71 62 62
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Hauptquelle für den Artikel: Attilio GALLI, Madre della Chiesa nei cinque continenti, edizioni Segno, 1996.