Befreiung und Exorzismus

Altbekannte Wahrheiten...

Das Übernatürliche im strengen Wortsinn ist das, was von Gott kommt.

Die Engel und die Dämonen sind Geschöpfe wie wir, sie sind einfach nur unsichtbare Geschöpfe.

In allen Religionen spricht man von Engeln und Dämonen, im Alten und im Neuen Testament, aber auch im Islam, Animismus, Taoismus, Hinduismus, etc.

... was man nicht verallgemeinern sollte:

Die zeitgenössische Kultur ist manchmal ziemlich „schräg“ und beunruhigend; manchmal genügt es, sich selbst von einer Sinneswelt zu „entgiften“, die unseren Willen und unsere Intelligenz überflutet.

... was man sich wagen sollte zu unterscheiden:

Der Ritus des (katholischen) Exorzismus, der den Exorzisten in seinen einleitenden Normen vor den Möglichkeiten der Tarnung des Teufels warnt, besagt, dass man ihm nicht glauben sollte, wenn er vorgeben will, die Seele eines Heiligen, eines Verstorbenen oder eines Engels zu sein (Nr. 14).

Jesus Christus:

Christus  herrscht über alle unsichtbaren Mächte.

  • Die Macht, Dämonen auszutreiben, hat Christus vor allem den Aposteln übertragen:

„Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben.“ (Matthäus 10, 1)

  • Diese Macht wurde auch allen Gläubigen von Jesus selbst übergeben:

„Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben.“ (Markus 16, 17)

Die Macht Dämonen auszutreiben ist eine Konsequenz aus dem Glauben und einem christlichen Leben. Nachzulesen im Brief des heiligen Paulus an die Epheser (Eph 6)!

Das Gebet des Vaterunser endet mit den Worten “erlöse uns von dem Bösen“.

Die Mutter Jesu:

Wenn es sich dem göttlichen Licht nähert, weicht das Böse, es verdunstet. Deshalb verbannt die Selige und allzeit Jungfräuliche Mutter Maria den Teufel aus unserem Leben und hilft uns, ihn zu überwinden.

Wissen, worüber man spricht, nicht alles durcheinander bringen:

- Ein „Exorzismus" ist privat, wenn er von einem Priester oder einem einfachen Gläubigen praktiziert wird (vgl. Markus 16,17) und die Form nicht definiert ist (Anruf des Namens Jesu, Gebet des Vaterunsers). Streng genommen ist der Begriff „Exorzismus“ dem öffentlichen Exorzismus vorbehalten.

- Ein Exorzismus ist öffentlich, wenn er im Namen der Kirche von einer autorisierten Person gemäß dem festgelegten Ritus ausgeübt wird.

A) Ein öffentlicher Exorzismus ist einfach, wenn er mit einem anderen Ritus wie der Taufe verbunden ist.

B) Ein öffentlicher Exorzismus ist feierlich, wenn er im Namen der Kirche praktiziert wird, und damit von einem Priester und mit der Autorisierung des Bischofs durchgeführt wird (vgl. Matthäus 10,1).

Der Kodex des kanonischen Rechts (§ 1172, 1) mit seinen Einschränkungen gilt nur für den feierlichen Exorzismus.

Zeugnis:

Jemand schreibt an P. Amorth [ex-Exorzist des Vatikans]:

Ich fühle mich befreit. Gebet und Fasten halfen mir mehr als die Exorzismen, die nur vorübergehende Verbesserungen brachten.

P. Amorth antwortet:

Ich denke, dieses Zeugnis ist ernst zu nehmen. Im Wesentlichen haben wir oben bereits eine Erklärung gegeben.

Es bestätigt den sehr wichtigen Grundsatz, dass der Betroffene nicht passiv bleiben darf, als ob es Aufgabe des Exorzisten wäre, ihn zu befreien, sondern dass er aktiv mitwirken muss [1].

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1] P. Gabriele Amorth, Neue Geschichten eines Exorzisten, Christiana, Stein am Rhein 2008 (Erstausgabe, Rom 1991), franz. Ausgabe S. 228